Scholz kritisiert Trump-Vorstoß

von Redaktion

US-Präsident hofft auf Seltene Erden aus der Ukraine

Selenskyj und Trump: Gelingt ein Deal? © Nikhinson/dpa

Washington/Kiew – Mit Äußerungen über die Ausbeutung von Bodenschätzen in der Ukraine im Gegenzug für US-Militärhilfe hat Präsident Donald Trump scharfe Kritik der Bundesregierung auf sich gezogen. Kanzler Olaf Scholz (SPD) verurteilte Trumps Ansinnen, weitere Verteidigungshilfen für das von Russland angegriffene Land an wertvolle Rohstoffe zu knüpfen. Es „wäre sehr egoistisch, sehr selbstbezogen“, sagte Scholz. Es gehe darum, dass die Ukraine ihren Wiederaufbau finanzieren kann, und das sei eine große Aufgabe. Daher solle man die Ressourcen des Landes nutzen, um all das zu finanzieren, was nach dem Krieg erforderlich sei.

„Wir investieren hunderte Milliarden Dollar. Sie haben großartige Seltene Erden“, sagte Trump zuletzt. Er gab an, die Ukraine sei „bereit, dies zu tun“. Tatsächlich hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj schon im Herbst angeboten, mit Rohstoffen für westliche Hilfen zu bezahlen.

Dem unabhängigen russischen Portal „Currenttime“ zufolge ist ein Teil der Gebiete mit Vorkommen Seltener Erden in der Ukraine inzwischen aber von russischen Truppen besetzt. Trotzdem verfügt das Land demnach noch etwa über 20 erkundete Felder mit Rohstoffen wie Lithium, Graphit, Titan und Uran. Angesichts der Notlage, in der sich die Ukraine befindet, könnte sich die Staatsführung unter dem Druck Trumps gezwungen sehen, die wertvollen Ressourcen weit unter Wert abzutreten.

Seltene Erden werden für die Herstellung von Halbleitern und die Produktion von Smartphones und Elektroautos benötigt. In der Digitalisierungsära sind sie ein strategisch wichtiges Pfund.

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