OpenAI kommt nach München: Die Schöpfer von ChatGPT wollen in der Landeshauptstadt ihr erstes Deutschland-Büro eröffnen. Sie sind nicht allein. München zieht die großen Tech-Konzerne förmlich an: Apple, Microsoft, Google und Nvidia beschäftigen hier tausende Mitarbeiter.
München ist dabei keine x-beliebige Zweigstelle, sondern ein Entwicklungszentrum. Das ist erfreulich, weil hier die meiste Wertschöpfung liegt. Und es hält den Standort relevant: Die Ballung von Bildung, Forschung und innovationsfreudigen Industriekunden zieht Fachkräfte und Unternehmen an, die auch neue Technologien wie KI und Quantencomputer voranbringen. Das zeigt: Wissen ist Kapital. Zum Glück, denn Deutschland ist arm an Rohstoffen. Dieses Kapital ist das Ergebnis herausragender Universitäten und einer Kultur, die Fachkräfte willkommen heißt.
Dieser Zustand ist aber kein Selbstläufer: Gute Bildung kostet Steuergeld. Gleichzeitig wissen junge Arbeitnehmer heute genau, dass ihnen systematisch die Lasten einer alternden Gesellschaft aufgeladen werden. Stichwort steigende Rentenbeiträge, nicht gerade ein Fachkräftemagnet.
Wollen wir weiter hochklassige Wertschöpfung betreiben, dürfen wir trotz knapper Mittel nicht an der Bildung sparen. Und wir sollten dafür sorgen, dass Dienstleister – gemeint sind nicht nur gut bezahlte Informatiker – gern hier leben wollen. Dazu gehört neben unserer offenen, rechtstaatlichen Gesellschaft auch ein ordentliches Netto vom Brutto.
MATTHIAS.SCHNEIDER@OVB.NET