Orban: Gestern Ketzer, heute Mainstream

von Redaktion

Madrid – Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat die europäische Rechtsaußen-Fraktion Patrioten für Europa (PfE) bei einer Konferenz als politische „Zukunft“ bezeichnet. „Gestern waren wir die Ketzer, heute sind wir der Mainstream“, sagte Orban bei dem ersten PfE-Treffen seit Gründung der Gruppe. Laut der gastgebenden spanischen Partei Vox nahmen rund 2000 Menschen teil, darunter neben Orban auch die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen und Italiens Vize-Regierungschef Matteo Salvini. Le Pen sagte in ihrer Rede, seit der erneuten Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten erlebten „die Welt und Europa eine Beschleunigung der Geschichte“. Die EU sei in einem „Zustand der Fassungslosigkeit“.

Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders sagte, der wiedergewählte Trump sei „für uns wie ein Waffenbruder“ und rief zu einer „Reconquista“ Europas auf – in Anlehnung an die Kriege zur Rückeroberung der Iberischen Halbinsel durch die katholischen Könige Spaniens von muslimischen Herrschern zwischen dem achten und 15. Jahrhundert. Das PfE-Treffen in Madrid fand unter dem englischen Slogan „Make Europe Great Again“ statt. Im Europaparlament gibt es neben der PfE zwei weitere Rechtsaußen-Fraktionen: die Konservativen und Reformer (EKR), denen unter anderem die Fratelli d‘Italia von Italiens Regierungschefin Meloni angehört, und die Fraktion Europa der Souveränen Nationen um die deutsche AfD.
AFP

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