KOMMENTAR

Das Land braucht eine Atempause

von Redaktion

Terror: Mutter und Kind tot

Alle Hoffnung war am Ende vergebens. Eine 37-jährige Frau und ihr zweijähriges Töchterchen haben die Terrorfahrt eines abgelehnten afghanischen Asylbewerbers (24) im Herzen Münchens nicht überlebt. Und wieder beginnt in den Tagen der Trauer die verzweifelte Spurensuche. Wie konnte es so weit kommen? Gab es Hinweise auf die aufziehende Gefahr? Der 24-jährige Täter, dem die Behörden einen Duldungsstatus zuerkannt hatten, galt als integriert, doch seine Internet-Botschaften verrieten zuletzt einen wachsenden religiösen Fanatismus. Hätte jemand Alarm schlagen müssen?

Es ist ja nicht ganz falsch, was SPD, Grüne und Linke nach fast jeder neuen Tat sagen: Hätten die Ämter besser aufgepasst, hätte das Sterben verhindert werden können. Doch ist es weltfremd zu glauben, dass die Behörden auch bei besserer Ausstattung überall gleichzeitig hinsehen können. Das kann nicht mal ein hochgerüsteter Polizeistaat. Drei Millionen Menschen sind in zehn Jahren nach Deutschland gekommen, um Asyl zu beantragen, ein Drittel von ihnen sei traumatisiert und leide unter psychischen Problemen, sagen Experten. Soll der Staat für jeden Gefährder drei Polizisten für eine 24-Stunden-Überwachung abstellen und für jeden psychisch Auffälligen drei Therapeuten? Das schaffen wir nicht.

Es sind zu viele in zu kurzer Zeit gekommen, das Land braucht eine Atempause, wie sie CDU-Chef Merz mit seiner Forderung nach Zurückweisungen an den Grenzen will. Schon um sich um die, die schon da sind und nicht abgeschoben werden können, kümmern zu können. Damit aus manchen von ihnen keine tickenden Zeitbomben werden. Und auch, damit unsere Migrationsgesellschaft mit dem friedlichen Zusammenleben unterschiedlichster Kulturen nicht auseinanderbricht.

Im Eifer des Wahlkampfs ging etwas unter, dass in Aschaffenburg und auch jetzt in München Migranten nicht nur Täter waren, sondern auch Opfer: In Aschaffenburg erstach der Täter den kleinen Yannis in seinem Bollerwagen, einen Zweijährigen mit marokkanischen Wurzeln. In München starb neben der kleinen Hafsa die 37-jährige Amel, die als Vierjährige aus Algerien gekommen war und zuletzt als Ingenieurin bei der Stadtentwässerung arbeitete. Millionen Bürger mit ausländischen Wurzeln leben und arbeiten in Deutschland, sind aus unserem Leben und unserer Arbeitswelt nicht mehr fortzudenken. Sie leiden doppelt: als Opfer von Terror und einer wachsenden Ausländerfeindlichkeit, die sich aus der ungebremsten Asylmigration speist. Linken-Chef Jan van Aken sagt, für Deutschland wäre ein Zuzug von einer Million Menschen pro Jahr doch kein Problem. Der Realität noch weiter entrückt kann man nicht sein. Wirksamer als grün-rote Lichterketten gegen Rechts wäre eine Begrenzung der Zuwanderung, um das Land wieder zu befrieden. Was das Land am wenigsten braucht, sind dagegen Straßenschlachten von AfD und Antifa an dem Ort, wo zwei unschuldige Menschen plötzlich aus dem Leben gerissen wurden.
GEORG.ANASTASIADIS@OVB.NET

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