Eine widerliche Propaganda-Show

von Redaktion

Hamas übergibt tote Geiseln

Dieser Tag reißt in Israel die Wunden des 7. Oktober 2023 wieder auf: Die jüngste Geisel der Hamas, der bei der Entführung zehn Monate alte Kfir Bibas, wurde in einem Kindersarg zurück nach Israel gebracht. Und ganz Israel weint. Denn das Bild des süßen Babys und seines fünfjährigen Bruders Ariel wurde zum Inbegriff der Grausamkeit der Hamas. Die Hoffnung, dass die beiden und ihre deutsch-israelische Mutter noch leben, bewegte das ganze Land – und auch viele bei uns in Deutschland.

Diese Hoffnung ist dahin. Aber der Hamas reicht es nicht, mit Morden und Entführungen Hass zu säen. Die Islamisten verwandeln selbst das, was als Verhandlungs-Geste des guten Willens gedacht ist, ins Gegenteil. Die widerwärtige Art, mit der die Hamas die Übergabe der Särge inszenierte, heizt den Kreislauf der Gewalt weiter an. Die antisemitische Darstellung Benjamin Netanjahus als Vampir, der für den Tod der Familie Bibas verantwortlich sei, ist dreisteste Täter-Opfer-Umkehr. Selbst wenn die Hamas-Behauptung stimmen sollte, dass die Familie bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen sei: Für ihren Tod ist allein die Hamas verantwortlich. Die Hamas will mit der Propaganda-Show zeigen: Auch wenn der Gazastreifen in Schutt und Asche liegt, wir sind immer noch mächtig. Doch die Schock-Bilder schüren Emotionen, die sachliche Verhandlungen über die nächsten Phasen der Waffenruhe unnötig erschweren. Den Preis dafür zahlen die verbliebenen Hamas-Geiseln. Und die palästinensische Zivilbevölkerung.
KLAUS.RIMPEL@OVB.NET

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