München – Die Stimmung bei den jungen Wählern hat sich in drei Jahren Ampel-Regierung radikal gewandelt: Bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2021 galten noch Grüne und FDP als die Parteien der Jugend. Wichtigste Themen waren damals Klimaschutz und Digitalisierung. Diesmal schnitten dagegen Linke und AfD bei jungen Wählern am besten ab. Zu diesem Ergebnis kommen die Forschungsgruppe Wahlen und eine erste Analyse von Infratest dimap.
Der Forschungsgruppe Wahlen zufolge ist die Linke mit 24 Prozent bei den unter 30-Jährigen die stärkste Partei, die AfD folgt mit 21 Prozent. Dahinter liegen die Grünen mit 12 Prozent.
Die Grünen kamen demnach zwar wie die SPD auf zwölf Prozent, was allerdings ein Minus von elf Prozentpunkten im Vergleich zu 2021 bedeutete. Noch enttäuschter waren die Jungen nur von der FDP, obwohl diese mit Volker Wissing (inzwischen ausgetreten) sogar das Digitalministerium beackern konnten. Genützt hat es nichts: Die Liberalen verloren 15 Prozentpunkte auf sechs Prozent, während die Linke 17 und die AfD 13 Punkte dazugewannen. Beide Parteien hatte in den Sozialen Medien intensiv um Stimmen geworben.
Allerdings stellen die jungen Wähler nur einen äußerst geringen Anteil der wahlberechtigten Bevölkerung dar – über 40 Prozent der Wahlberechtigten waren am Wahlsonntag über 60 Jahre alt.