Berlin – Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat sich „erschrocken“ über das Abschneiden der AfD bei der Bundestagswahl gezeigt. „Obwohl dieses Ergebnis nach den Umfragen zu erwarten war, bin ich an diesem Abend auch erschrocken über den Wahlerfolg der AfD, die ihren Stimmenanteil in nur drei Jahren verdoppelt hat“, erklärte Schuster in Berlin.
„Es muss uns alle umtreiben, dass ein Fünftel der deutschen Wähler einer mindestens in Teilen rechtsextremistischen Partei ihre Stimme gibt“, sagte Schuster weiter. Die AfD sei eine Partei, die „sprachlich und ideologisch offen Verbindungen zum Rechtsradikalismus und Neonazismus“ suche, betonte Schuster. Zudem äußerte er Sorge über eine möglicherweise schwierige Regierungsbildung.
Ähnlich äußerte sich seine Vorgängerin Charlotte Knobloch. „Das ist ein Fanal. Deutschland ist ab heute ein anderes Land“, betonte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.