Berlin – Aus dem Labor ins Parlament: Der Virologe Hendrik Streeck hat seinen Wahlkreis in Bonn gewonnen und wird künftig für die CDU im Bundestag sitzen. Nach Auszählung fast aller Wahlbezirke lag er gestern bei gut 33 Prozent der Stimmen. Auch Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat in seinem Wahlkreis im Hochsauerland mit Abstand die meisten Erststimmen erhalten. Merz kam auf 47,7 Prozent der Erststimmen. Dirk Wiese von der SPD holte 21,4 Prozent.
Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD) hat hingegen seine Niederlage im Kampf um das Bundestags-Direktmandat in Hamburg eingestanden. „Wir haben es in Eimsbüttel nicht geschafft“, erklärte er nach Auszählung von über 95 Prozent der Stimmbezirke. Schmidts bisheriger Chef Olaf Scholz hat im Wahlkreis in Potsdam hingegen knapp die meisten Erststimmen gewonnen. Grünen-Außenministerin Annalena Baerbock kam im selben Wahlkreis mit 15,9 Prozent nur auf Platz vier.
Der Ex-Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, hat ein Mandat verfehlt. Der für die CDU angetretene 64-Jährige landete im Wahlkreis Wuppertal I auf Platz zwei. Über die Partei-Liste ist er nicht abgesichert.
Caroline Bosbach hat derweil im Kreis Rhein-Berg das beste Ergebnis errungen. Die Tochter des langjährigen CDU-Politikers Wolfgang Bosbach erhielt nach vorläufigem Ergebnis 42,2 Prozent der Erststimmen. Die 35-Jährige setzte sich unter anderem gegen FDP-Parteichef Christian Lindner durch, der auf 4,9 Prozent kam.
AfD-Chef Tino Chrupalla holte das Direktmandat in seinem Heimatwahlkreis Görlitz mit 48,9 Prozent der Erststimmen. Der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland holte im Wahlkreis Chemnitz mit 32,2 Prozent das Direktmandat.