Wahlabend ohne Wagenknecht

von Redaktion

Wagenknecht spricht am Wahlabend. © Hartmann/AFP

Berlin – Die Parteivorsitzende, Gründerin und Namensgeberin macht sich rar. Sahra Wagenknecht tritt zwar kurz nach den ersten Hochrechnungen vor ihre Anhänger. Sie ist begeistert vom Wahlkampf der Partei. Und die Partei ist begeistert von ihr. Dass man überhaupt so weit gekommen sei, sei großartig, sagt sie. Dann verabschiedet sich die 55-Jährige und taucht in den nächsten Stunden nicht mehr auf. Auch die Berliner Runde der Spitzenkandidaten lässt sie sausen – die Moderatoren bedauern das. Eigentlich ist Wagenlnecht nicht dafür bekannt, Talkrunden abzusagen.

Stattdessen muss die Co-Vorsitzende Amira Mohamed Ali vor die Kameras, um das enttäuschende Abschneiden des neuen Bündnisses haarscharf an der Fünf-Prozent-Marke zu erklären. Bei den Landtagswahlen im Osten hatte man im Herbst noch zweistellige Ergebnisse eingefahren. Jetzt ist es nicht auszuschließen, dass man den Einzug in den Bundestag verpasst. Viele, die schon auf dem Ticket der Linkspartei im Bundestag saßen, könnten nun ihren Job verlieren.

Auch wenn der Einzug in den Bundestag nicht klappen sollte, gehe sie stark davon aus, „dass Sahra uns natürlich nicht einfach von der Fahne geht“, sagt Ali. Das BSW werde gebraucht, „und wir wollen weiterhin wirken“. Das BSW sei eine wichtige politische Kraft für Frieden und soziale Gerechtigkeit, „und wir machen in jedem Fall weiter“.

Für das BSW sei immer noch die Frage nach Krieg oder Frieden entscheidend, so Mohamed Ali: „Frau Baerbock hat ja gerade eben verkündet: 700 Milliarden sollen ausgegeben werden für Waffen an die Ukraine und immer mehr Aufrüstung. Das ist eine hochgefährliche Eskalationsspirale. Dagegen wollen wir arbeiten.“ Zudem müssten die Lebenshaltungskosten gesenkt und Energie billiger werden.

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