So schaut die internationale Presse auf die deutsche Wahl:
Österreich: „Dass Alice Weidel eine Verdopplung in den vergangenen vier Jahren gelungen ist, spricht Bände: Die Migrationsfrage, die im deutschen Parteiendiskurs traditionell am liebsten ausgeklammert wurde, spielt ihr in die Hände. Die AfD bleibt für die nächste Wahl 2029 brandgefährlich, kann jetzt aber nicht die Macht übernehmen und nichts zerstören – wenn die CDU nicht so umkippt wie zwischenzeitlich die ÖVP.“
DER STANDARD
„Der CDU-Chef wird auch daran gemessen werden, den Höhenflug der Rechtspopulisten, mit denen er keinesfalls gemeinsame Sache machen will, zu stoppen und ihren Einfluss zurückzudrängen.“
DIE PRESSE
Schweiz: „Mit linkem Populismus und dem Schüren irrationaler Ängste vor einer vermeintlichen Rückkehr des Faschismus lassen sich in Deutschland ganz offensichtlich gute Ergebnisse erzielen. Dabei darbt die Wirtschaft und tiefgreifende Reformen sind wichtiger denn je. Die Parteien am linken Rand und ihre Wähler haben das offenbar nicht mitbekommen.“
NEUE ZÜRCHER ZEITUNG
Großbritannien: „Es scheint praktisch sicher zu sein, dass Friedrich Merz – ein ehemaliger Banker, der noch nie Minister war – der nächste Bundeskanzler wird. Der Mann, der einst Beifall für die Behauptung bekam, er könne das Leben von Millionen von Menschen verbessern, indem er die Steuerregeln so weit vereinfacht, dass sie auf einen Bierdeckel passen, ist heute mit einer weitaus komplexeren Realität konfrontiert.“
GUARDIAN
Norwegen: „Die politische Mitte ist in der Lage, mit der Bedrohung durch die extreme Rechte umzugehen. Die liberale Demokratie ist in Deutschland stark. Doch der Zuwachs der AfD ist ein Gefahrensignal. Wenn Merz nicht liefert, kann die AfD bei der nächsten Wahl noch stärker werden.“
VERDENS GANG
Polen: „Wir haben uns daran gewöhnt, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene deutsche Demokratie als stark und unveränderlich wahrzunehmen. Doch das ist nun Vergangenheit.“
GAZETA WYBORCZA
Spanien: „Wenn die zukünftige Regierung in Berlin nicht stabil und stark ist und die Probleme nicht löst, könnte der Rechtsruck eines Teils der Wählerschaft sich verstärken – und die AfD 2029 zur meistgewählten Partei in Deutschland werden.“
LA VANGUARDIA
USA: „Trotz allem, was Sie von Elon Musk und JD Vance gehört haben, ist die AfD eine antiamerikanische, prorussische Partei. Etwa 80 Prozent der deutschen Wähler, einschließlich der 29 Prozent, die sich für Merz entschieden haben, unterstützen die AfD nicht. Der proamerikanische Merz könnte die Unterstützung der USA gebrauchen, keine Zollflut.“
WALL STREET JOURNAL
„Die Reaktion auf die jüngsten Angriffe und die Unterstützung durch Trumps Vertreter könnten zu einem späten Unterstützungsschub für Die Linke geführt haben.“
NEW YORK TIMES