Brüssel/Washington – Die EU hat eine entschiedene Antwort auf die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Sonderzölle auf Autos und andere Güter aus Europa angekündigt. Man werde umgehend auf ungerechtfertigte Hindernisse für den freien und fairen Handel reagieren, hieß es von der EU-Kommission.
Mit Spanien und Frankreich haben sich zwei wichtige EU-Länder für Gegenzölle ausgesprochen. „Es ist klar, dass, wenn die Amerikaner an Zollerhöhungen festhalten“, sagte Frankreichs Wirtschaftsminister Eric Lombard, dass „die EU das Gleiche tun wird.“ Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez sagte: „Wir werden unsere Interessen gegenüber denjenigen verteidigen, die die europäischen Volkswirtschaften mit Zöllen angreifen wollen.“
Trump hatte zuvor angekündigt, bald die Einführung von neuen Importzöllen auf EU-Güter zu verkünden. „Es werden 25 Prozent sein“, sagte Trump. „Und zwar für Autos und alle anderen Dinge.“ Trump warf den Europäern dabei erneut vor, die USA auszunutzen.
Die EU wies diese Anschuldigung vehement zurück. Die Europäische Union sei der größte freie Markt der Welt – und ein „Segen“ für die USA, sagte ein Sprecher der Kommission. „Amerikanische Unternehmen konnten investieren und beträchtliche Einnahmen erzielen – genau deswegen, weil die EU ein großer, einheitlicher Markt ist“, sagte der Sprecher weiter. Das sei auch ein entscheidender Grund dafür, dass das transatlantische Handelsvolumen mit Waren und Dienstleistungen mittlerweile bei jährlich 1,5 Billionen Dollar liege. „Wir sollten zusammenarbeiten, um diese Chancen für unsere Menschen und Unternehmen zu bewahren – nicht gegeneinander arbeiten.“
An den Börsen sanken gestern die Kurse von betroffenen Unternehmen. Im Dax lagen Porsche AG und BMW zeitweise mit Abschlägen von je 2,3 Prozent hinten. Im EuroStoxx büßten Stellantis drei Prozent ein. Die Angst vor einem Handelskrieg wächst.