Schon wieder eine Wahl – in Hamburg

von Redaktion

Rot-Grün verteidigt in Umfragen die Mehrheit – Tschentscher bleibt wohl Erster Bürgermeister

Koalition aus SPD und Grüne: In Hamburg streben Tschentscher (r.) und Fegebank eine Zusammenarbeit an. © dpa

Hamburg – Nur eine Woche nach der Bundestagswahl sind am Sonntag die Hamburger aufgerufen, eine neue Bürgerschaft zu wählen. Laut Umfragen kann die regierende Koalition aus SPD und Grünen unter dem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) darauf hoffen, ihre Arbeit für weitere fünf Jahre fortzusetzen.

Sowohl Tschentscher als auch Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Fegebank bekannten sich bereits klar zu einer Fortsetzung der rot-grünen Koalition, die weitgehend reibungslos regiert. Das trifft die Stimmung der Wähler: Mehr als 50 Prozent sprachen sich in Umfragen jüngst für eine Fortsetzung des Bündnisses aus, 30 bis 40 Prozent für eine Koalition aus SPD und CDU. Etwa die Hälfte der Befragten will Tschentscher auch künftig als Ersten Bürgermeister im Rathaus sehen.

In den Befragungen führt die SPD mit 30 bis 32 Prozent. Es folgen die Grünen und die oppositionelle CDU mit Werten von jeweils um die 17 Prozent. Die Linke liegt laut einer Insa-Umfrage für die „Bild“ aktuell bei 13, die AfD bei elf Prozent. FDP und BSW liegen bei jeweils drei Prozent und schaffen es wohl nicht über die Fünf-Prozent-Hürde.

Die SPD mit Spitzenkandidat Tschentscher dürfte die Umfragewerte mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachten. Einerseits liegt die Partei in der Hansestadt um etwa das Doppelte über dem Niveau der SPD-Werte bei der Bundestagswahl. Andererseits schneidet sie deutlich schlechter ab als bei der Bürgerschaftswahl 2020, bei der sie auf 39,2 Prozent kam. Es wäre der dritte Verlust in Folge.

Auch die Grünen mit Spitzenkandidatin Katharina Fegebank müssten Federn lassen und könnten ihr Rekordergebnis von 24,2 Prozent 2020 nicht wiederholen. Die CDU um Spitzenkandidat Dennis Thering würde sich klar verbessern vom historischen Tiefstwert von 11,2 Prozent.

Der Wahlkampf wirkt sich auf die Regierungsbildung im Bund nun doch nicht verzögernd aus: Eigentlich hatte Friedrich Merz die Sondierungen erst nach der Bürgerschaftswahl starten wollen, beginnt nun aber doch schon.

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