„Donald Trump klang am Freitag eher wie Don Corleone (der Mafia-Boss aus «Der Pate“) als wie ein US-Präsident. (…) Verbündete weniger freundlich zu behandeln als Gegner, zeugt von Naivität gegenüber der Bedrohung, die ein revanchistisches Russland für die westliche Welt, einschließlich der Nato, darstellt. (…) Bedauerlicherweise nahm Selenskyj den Köder auf und wurde energisch. Dennoch hat er Recht, dass Amerika es bereuen könnte, die Waage zu Putins Gunsten geneigt zu haben. Trump seinerseits sollte das große Ganze erkennen. Wenn er den Dritten Weltkrieg vermeiden will, sollte er die Lektionen des Zweiten Weltkriegs beherzigen. Diktatoren zu beschwichtigen, funktioniert nicht. (…) Der Präsident sollte versuchen, Putin gegenüber so unhöflich zu sein, wie er es gegenüber Selenskyj war.“
WASHINGTON POST
„Warum hat der Vizepräsident versucht, einen öffentlichen Streit zu provozieren? (…) Vance tadelte Selenskyj, als wäre er ein Kind, das zu spät zum Essen kommt. (…) Dies war nicht das Verhalten eines Möchtegern-Staatsmannes. Selenskyj wäre klüger gewesen, die Spannungen zu entschärfen, indem er sich erneut bei den USA bedankt und sich Trump unterordnet. Aber wie schon den Krieg hat Selenskyj diesen Austausch im Oval Office nicht begonnen.“
WALL STREET JOURNAL
„Putin wollte den Globus schon lange zerschneiden. Nun, schließlich, hat Trump ihm das Messer in die Hand gedrückt.“
NEW YORK TIMES „Trump, der die Propaganda und die Lügen des Kremls nachplappert, scheint Putin in der Rolle des starken Mannes zu bewundern. Indem er sich auf die Seite eines Diktators stellt (…) beschmutzt er nicht nur die moralische Autorität der USA. Er billigt damit stillschweigend die Untaten eines Schurkenstaates. Die Ära von Trump und Vance ist gefühlt eine Welt entfernt von Ronald Reagans berechtigter Anprangerung der Sowjetunion – die Putin so sehr vermisst – als ,Imperium des Bösen‘.“
SUNDAY TIMES (LONDON)