Republikanische Machtdemonstration: Trump verlässt nach seiner Rede vor dem Kongress den Plenarsaal. © Mcnamee/dpa
Washington – Wenige Tage nach dem Eklat im Weißen Haus haben US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj versöhnliche Töne angeschlagen. Trump sagte in seiner Rede vor dem US-Kongress, Selenskyj habe ihm einen Brief geschrieben. Selenskyj habe sich darin für alles bedankt, was die USA getan hätten, um „der Ukraine dabei zu helfen, ihre Souveränität und Unabhängigkeit zu erhalten“, sagte Trump weiter. „Ich weiß es zu schätzen, dass er diesen Brief geschickt hat.“
Zudem habe der ukrainische Präsident betont, dass er „jederzeit“ zur Unterzeichnung des Rohstoffabkommens mit den USA bereit sei. Am Mittwochabend erklärte der ukrainische Präsident, dass beide Seiten Anlauf für eine neue Verhandlungsrunde nehmen. „Heute haben unsere Teams – die der Ukraine und der USA – damit begonnen, ein Treffen vorzubereiten“, sagte Selenskyj in einem Video. Erste Ergebnisse gebe es womöglich schon nächste Woche.
Der Streit im Oval Office hatte die Spannungen zwischen Washington und Kiew zuletzt weiter verschärft. Am Montag ordnete Trump laut einem Mitarbeiter im Weißen Haus die Aussetzung der US-Militärhilfe für die Ukraine an. Zudem wurde der „Financial Times“ zufolge auch die Geheimdienst-Zusammenarbeit mit der Ukraine eingestellt. Ohne US-Daten fehlen der Ukraine wichtige Erkenntnisse über russische Bewegungen. Auch ukrainische Angriffe auf russische Flugabwehrstellungen waren mithilfe amerikanischer Satellitenbilder möglich. CIA-Chef John Ratcliffe machte der Ukraine zugleich Hoffnung, dass die Unterstützung bald wieder aufgenommen werden könnte.
Russland begrüßte die Äußerungen des ukrainischen Präsidenten über Verhandlungen zur Beendigung des seit drei Jahren anhaltenden Kriegs. Moskaus Verbündeter Belarus bot sich als Gastgeber für Friedensverhandlungen an.