Kiew/Charkiw – Russland hat die Ukraine nach Angaben aus Kiew mit einem „massiven“ Angriff auf die Energieinfrastruktur überzogen. Die Strom- und Gasinfrastruktur mehrerer Regionen sei getroffen worden, teilte Energieminister Herman Haluschtschenko am Freitag mit. „Dort, wo es möglich ist, arbeiten Retter und Elektriker an der Beseitigung der Folgen.“
In der Stadt Charkiw wurden nach Angaben von Bürgermeister Ihor Terechow vier Menschen bei einem Angriff auf eine „zivile Infrastruktureinrichtung“ verletzt, eine Frau sei lebend aus den Trümmern gerettet worden. Nach dem Angriff sei ein Feuer ausgebrochen (Foto). Ein nahegelegenes Wohngebäude sei beschädigt und die Evakuierung der Bewohner angeordnet worden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Telegram, dass Russland knapp 70 Raketen und Marschflugkörper auf sein Land abgefeuert habe. Es habe Schäden in den Gebieten Odessa, Poltawa und Ternopil gegeben. Selenskyj forderte in dem Zusammenhang noch einmal einen Verzicht auf Angriffe aus der Luft als ersten Schritt zu einem Frieden.
Bereits am Donnerstagabend wurden bei einem russischen Angriff auf ein Hotel in Selenskyjs Heimatstadt Krywyj Rih vier Menschen getötet und mehr als 30 weitere verletzt. Laut den ukrainischen Behörden wurden bei dem Angriff in der zentralukrainischen Stadt neben dem Hotel auch 14 Wohnhäuser sowie ein Postamt, rund zwei Dutzend Autos, zwölf Geschäfte und eine Kultureinrichtung beschädigt. In der Stadt Sumy wurde bei einem Angriff auf ein Lagerhaus ein weiterer Mensch getötet.