Luise Kinseher auf der Bühne mit Markus Söder. © Hoppe/dpa
Sie schauen sich kurz in die Augen, die Krüge mit der „göttlichen Flüssigkeit“ in der Hand. Ein kurzer Moment Stille: „Sie song jetzt ja goa nix“, sagt Luise Kinseher. „Ich hab ja kein Mikro“, entgegnet Markus Söder. „Das ist das schöne“, sagt die Kabarettistin. Der Saal lacht. Sie hat ihre Bissigkeit behalten, zumindest ein bisschen.
Luise Kinseher ist zurück auf der Bühne des Nockherberg. Nicht als Fastenpredigerin Mama Bavaria, die sie acht Jahre gab. Dieses Jahr fiel ihr eine neue Rolle zu: Sie begrüßte die Gäste, überreichte dem Ministerpräsidenten die erste Mass. Das große Comeback – und gleichzeitig ein Novum auf dem Nockherberg.
Traditionell übernahm diese Aufgabe immer der Chef der Paulaner Brauerei. Zuletzt viele Jahre Ex-Boss Andreas Steinfatt, der nach 28 Jahren aus der Brauerei ausschied. Jetzt war der Nockherberg bereit für was Neues. Und Kinseher erfüllte die Rolle auf ihre eigene Art. Den Job mit den „härtesten Auswahlkriterien“, wie sie sagte. So dürfe man nicht zu dünn sein, damit man im „Schatten“ des Ministerpräsidenten nicht verschwinde. Aber auch „nicht zu dick, damit man ihn nicht verdeckt“. „Daran wäre es bei mir fast gescheitert“, sagt sie. Aber da Söder gerne esse, habe sie den Job doch noch bekommen. Das Derblecken, sie konnte es nicht ganz lassen.
LIM