Trump degradiert Sondergesandten

von Redaktion

Auf Druck von Putin? Kellogg nicht mehr für Moskau zuständig

Gutes Verhältnis: Selenskyj (l.) und Kellogg. © afp

Washington – US-Präsident Donald Trump hat dem Gesandten für den Ukraine-Krieg die Zuständigkeit für Russland entzogen. Während US-Medien das als Zugeständnis an Moskau deuten, wollen es Trump und sein künftig nurmehr für die Ukraine zuständiger Beauftragter Keith Kellogg nicht als Degradierung verstanden wissen. Dabei hatte der Präsident selbst dem Ex-Militär die Verhandlungen für ein Ende des Krieges und damit für Russland wie die Ukraine übertragen.

Der Kreml habe Druck gemacht, Kellogg aus dem Spiel zu nehmen, weil er angeblich proukrainisch sei, berichteten der US-Sender NBC und andere Medien. Wie sein Chef ging auch Kellogg nicht auf die Beschneidung seines Portfolios ein. Er erklärte bloß, dass er sich zutiefst geehrt fühle durch das Vertrauen des Präsidenten, der den Krieg beenden werde.

Tatsächlich war Kellogg bei den in Russland und Saudi-Arabien geführten Gesprächen nicht Teil der US-Delegation. Trumps Kontakte nach Moskau liefen über seinen Nahost-Gesandten Steve Witkoff. Er hatte sich erst kürzlich mit Kreml-Chef Wladimir Putin getroffen – gestern kündigte er ein baldiges Telefonat zwischen Trump und Putin an. Schon am Samstag sprach US-Außenminister Marco Rubio mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow.

Kellogg werde künftig direkt mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verhandeln, teilte Trump mit. Dieser habe eine gute Arbeitsbeziehung zur Führung in Kiew. Selenskyj ernannte indes den Leiter seines Präsidentenbüros, Andrij Jermak, zum Chefunterhändler für mögliche Friedensgespräche. Jermak gilt einflussreichste politische Kraft nach seinem Chef.

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