„Das kann kein Unfall sein“

von Redaktion

Mitarbeiter der Vereinten Nationen stirbt bei Angriff auf Gaza

Es bleibt nur die Flucht: Die nächste Welle rollt aus dem Gazastreifen. © AFP

Gaza/Tel Aviv – Bei einem Angriff auf eine UN-Einrichtung in Gaza ist nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens einer ihrer Mitarbeiter getötet worden. Mindestens fünf weitere Menschen seien verletzt worden, einige davon schwer, sagte der Exekutivdirektor des Büros für Projektdienste, Jorge Moreira da Silva, in Brüssel. Bereits in den vorigen Tagen habe es Einschläge in der Nähe und auf dem Gelände gegeben, weshalb die Organisation den Kontakt zu den israelischen Streitkräften aufgenommen habe. „Das kann kein Unfall sein“, sagte Moreira da Silva.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa hatte zuvor von „Dutzenden von Toten und Verletzten“ durch israelische Luftangriffe berichtet, nannte aber keine genaue Zahl. Moreira da Silva zufolge handelt es sich um eine frei stehende Anlage, die beim israelischen Militär gut bekannt ist. Was für eine Art Geschoss sie getroffen habe, sei noch unklar. Angriffe auf humanitäre Einrichtungen verurteilte er als einen Verstoß gegen internationales Recht. Die Büros sind in Gaza unter anderem für die Beseitigung von Minen im Einsatz. Einen Unfall in diesem Zusammenhang schloss Moreira da Silva aus.

Die israelische Armee hatte die Berichte zunächst dementiert. „Entgegen den Berichten hat die israelische Armee kein UN-Gebäude in Deir al-Balah angegriffen.“ Erstmals seit Beginn einer Waffenruhe vor rund zwei Monaten hatte die israelische Luftwaffe in der Nacht zum Dienstag wieder verstärkt Ziele im Gazastreifen bombardiert. Dabei wurden laut Hamas 436 Menschen getötet, darunter 183 Minderjährige und 94 Frauen.

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