KOMMENTAR

Es geht um mehr Ausgewogenheit

von Redaktion

Politikerinnen in der CDU

Diesmal kommt die Kritik nicht etwa aus der Opposition oder als linker Spott verpackt, sondern direkt aus dem Partei-Inneren. Es sind die CDU-Frauen, die jetzt das Scheinwerferlicht auf das Frauenproblem in der Union richten. Wahrscheinlich ist der CDU-Chef für ihre Forderungen deswegen auch empfänglicher. Ein gutes Zeichen also, dass Friedrich Merz einen höheren Frauenanteil im Kabinett als in der gegenwärtigen Unionsfraktion ankündigt.

Bei einer dort sinkenden Quote von Politikerinnen (gerade 23 %) ist Merz‘ Versprechen für die künftige Regierung allerdings auch das Mindeste. Denn von guter Politik sollte sich jede vertreten fühlen. Und Frauen bringen eben andere Perspektiven und Erfahrungen in Debatten ein.

Dabei geht es nicht darum, irgendwelche Politikerinnen ihres Geschlechts wegen in Posten zu hieven, damit man nach außen nicht mehr als Männerrunde abgestempelt wird. Vielmehr müssen Potenziale effektiv genutzt, Politikerinnen gezielt gefördert werden. Dass die Baupolitikerin Mechthild Heil in den Koalitionsverhandlungen einfach der Arbeitsgruppe Familie zugeordnet wurde, offenbart das Grundproblem. Familienpolitik ist nicht nur Frauensache! Ebenso wenig sind die Ressorts Verteidigung, Finanzen und Wirtschaft nur für Männer reserviert. Die ausgewogene Mischung macht’s.
LEONIE.HUDELMAIER@OVB.NET

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