Israel: Zivilisten sollen Rafah räumen

von Redaktion

Offensive steht an – Fatah drängt Hamas zum Machtverzicht

Zerstörung: Im Gazastreifen stehen neue Kämpfe an. © AFP

Tel Aviv – Wegen einer Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens hat die israelische Armee die Einwohner eines südlichen Stadtviertels am Sonntag zum Verlassen des Gebietes aufgefordert. Die israelische Armee habe in dem Viertel Tal al-Sultan eine Offensive gestartet, um die „terroristische Organisation zu treffen“, begründete der für die Kommunikation auf Arabisch zuständige Sprecher der israelischen Armee, Avichay Adraee, den Evakuierungsaufruf.

Das Viertel werde „als gefährliche Kampfzone betrachtet“, hieß es weiter. Zivilisten sollten dort nicht unterwegs sein, Einwohner des Viertels sollten nordwärts Schutz suchen. Adraees Aufruf stand auch auf Flugblättern, die mithilfe von Drohnen in Tal al-Sultan verteilt wurden.

In der an Ägypten grenzenden Stadt Rafah hatte die israelische Armee bereits vor einem Jahr eine Großoffensive geführt. Israel hatte am Dienstag seine massiven Luftangriffe auf Hamas-Ziele im Gazastreifen wieder aufgenommen, wo seit dem 19. Januar eine zwischen beiden Seiten vereinbarte Waffenruhe galt. Am Mittwoch gab die israelische Armee zudem den Beginn eines neuen Bodeneinsatzes in dem Palästinensergebiet bekannt.

Unterdessen hat die Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas die radikalislamische Hamas zum Machtverzicht im Gazastreifen gedrängt. Die Hamas müsse anerkennen, „dass der kommende Kampf zum Ende der palästinensischen Existenz führen wird“, sollte sie an der Macht bleiben, erklärte ein Sprecher der Fatah am Samstag. Die Hamas müsse „Mitgefühl“ mit der Bevölkerung des Gazastreifens zeigen.

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