Es geht doch etwas in Deutschland. Es ist zwar nur eine Rakete aus heimischer Entwicklung, die heute von einer norwegischen Insel abheben soll. Und wahrscheinlich wird sie auch noch explodieren. Trotzdem zeigt das Unternehmen Isar Aerospace, dass eine Aufholjagd in Wirtschaftsbereichen, die bisher vernachlässigt wurden, möglich ist. Es sollte häufiger „Start frei“ heißen für gute Ideen und wirtschaftliche Chancen.
Die angehende Koalition kann viel dazu beitragen, dass sich die negative Wahrnehmung des eigenen Landes ändert. Die Probleme sind groß, aber bekannt. Die sozialen Systeme bedürfen Anpassungen, damit sie finanzierbar bleiben. Viele bürokratische Hürden und überflüssige Normen gehören abgeschafft, die Energiepreise abgesenkt. Mit dem Sondervermögen für Infrastruktur besteht zudem der Handlungsspielraum für eine weitgehende Modernisierung des Landes. Hier müssen auch die Interessen und Chancen der jungen Generationen ins Zentrum.
Wenn sich Union und SPD darauf verständigen, kann eine neue wirtschaftliche Eigendynamik in Gang gesetzt werden. Dazu müssen die angehenden Koalitionäre von Klientelgeschenken Abstand nehmen und erst einmal eine echte Reformagenda aufsetzen. Ob ihre Kraft dafür reicht, ist noch offen. Doch die Chance auf ein Wiedererwachen des wirtschaftlichen Riesen Deutschland ist zumindest gegeben.
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