Deutsche wollen mehr Schutz von der EU
Brüssel – Die EU sollte nach Meinung einer Mehrheit ihrer Einwohner eine größere Rolle beim Schutz vor globalen Krisen und Sicherheitsrisiken spielen. In Deutschland wünschen sich dies sogar 73 Prozent der Befragten – mehr als im EU-weiten Schnitt, wie aus der Eurobarometer-Umfrage mit gut 26 000 Befragten hervorgeht. Verteidigung und Sicherheit sind für 43 Prozent der Deutschen der wichtigste Aspekt. Für Italiener stehen Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaft und Industrie im Fokus, Spaniern sind Bildung und Forschung am wichtigsten.
Kritik an Festnahme von „FAZ“-Korrespondent
Tel Aviv – Der deutsche Botschafter in Israel hat die kurzzeitige Festnahme eines „FAZ“-Journalisten im Westjordanland kritisiert. Er sei „besorgt über die jüngste ungerechtfertigte Festnahme“ des Korrespondenten Christian Meier, erklärte Steffen Seibert. Extremistische Siedler hätten Meier und seine Begleiter schikaniert. Der Journalist habe zudem vor seiner Freilassung unterschreiben müssen, dass er zwei Wochen lang nicht mehr ins Westjordanland reise. Maier wurde am Freitag festgenommen, als er zu Angriffen auf palästinensische Hirten recherchierte. Auch im Westjordanland nahmen israelische Soldaten einen prominenten palästinensischen Regisseur kurzzeitig in Gewahrsam. Die Umstände sind unklar.
Regierungskoalition in Estland steht
Tallinn – Mit der Vereidigung von fünf neuen Ministern ist in Estland die von Ministerpräsident Kristen Michal eingeleitete Regierungsumbildung abgeschlossen worden. Das baltische EU- und Nato-Land wird nun von einem Zweierbündnis aus Michals wirtschaftsliberaler Reformpartei und der liberalen Partei Eesti 200 regiert. Beide verfügen über eine knappe Mehrheit von 52 der 101 Parlamentssitze. Die Koalition will die Verteidigungsausgaben des an Russland grenzenden Landes auf fünf Prozent des BIP steigern und die heimische Rüstungsindustrie fördern.
Lukaschenko tritt siebte Amtszeit an
Minsk – Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko ist für seine siebte Amtszeit vereidigt worden. Der autoritäre Staatschef hatte bei der hochumstrittenen Wahl vor knapp zwei Monaten offiziell mehr als 86 Prozent der Stimmen erhalten. Da alle möglichen Kontrahenten im Gefängnis oder im Exil sind, stand der Wahlsieg des 70-Jährigen von vornherein fest.
UN: Südsudan an Schwelle zu Bürgerkrieg
Dschuba – Die Vereinten Nationen sehen den Südsudan an der Schwelle zu einem erneuten Bürgerkrieg. Die politischen Spannungen vertieften sich weiter, während die Gewalt eskaliere, sagte der Leiter der dortigen UN-Mission, Nicholas Haysom, am Montag. Angriffe auf Zivilisten, Massenvertreibungen und ethnisch aufgeladene Propaganda gefährdeten den fragilen Frieden.