Washington – Das US-Magazin „The Atlantic“ hat neue Details aus dem geheimen Gruppenchat der amerikanischen Regierung veröffentlicht. Im Zentrum steht eine Nachricht, die Verteidigungsminister Pete Hegseth nur wenige Stunden vor dem US-Schlag gegen die Huthi-Miliz im Jemen verschickte.
In der am 15. März um 11:44 Uhr gesendeten Nachricht, die der „Atlantic“ samt Screenshots veröffentlichte, schildert der Pentagon-Chef Ablauf und Zeitplan des bevorstehenden Militäreinsatzes – inklusive Wetter, Startzeiten von F-18-Kampfjets, Drohnen und geplanter Zielangriffe. Wörtlich heißt es: „Zielterrorist befindet sich an seinem bekannten Aufenthaltsort.“
Hegseth hatte davor vehement bestritten, „Kriegspläne“ übermittelt zu haben, und beschimpfte „Atlantic“-Chefredakteur Jeffrey Goldberg, der aus Versehen dem Chat hinzugefügt worden war, als „betrügerischen und diskreditierten sogenannten Journalisten“.
„Es besteht ein eindeutiges öffentliches Interesse daran, die Art von Informationen offenzulegen, die Berater in unsicheren Kommunikationskanälen ausgetauscht haben“, schreibt der „Atlantic“ nun – besonders, weil die Trump-Regierung versuche, die Bedeutung herunterzuspielen. Das Weiße Haus sieht weiter keinen Grund zum Handeln. Der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz hat bereits die „volle Verantwortung“ übernommen. US-Außenminister Marco Rubio sprach derweil von einem „schwerem Fehler“.
Mitarbeiter von Tech-Milliardär und Präsidentenberater Elon Musk sollen sich jetzt mit der Angelegenheit befassen. Unterdessen schreibt der „Spiegel“, dass sämtliche private Daten und Passwörter von hochrangigen US-Politikern offenbar bereits öffentlich im Netz einsehbar sind.