So begrüßenswert es ist, dass Emmanuel Macron die nach Joe Biden frei gewordene Führungsrolle bei der Ukraine-Hilfe übernimmt: Seine „Koalition der Willigen“ ist auch ein Bündnis der Hilflosen. Ohne die US-Geheimdienstinformationen, ohne Elon Musks Satelliten wird die ukrainische Verteidigung weitgehend erblinden. Das ist nicht nur militärisch ein Riesen-Problem – es macht vor allem ukrainische Zivilisten zu Opfern, denn sie können dann nicht mehr rechtzeitig gewarnt werden, um Schutz zu suchen.
Das heißt: Irgendwie muss Trump im Boot gehalten werden, denn die Europäer sind noch nicht in der Lage, entsprechende Satelliten-Aufklärung zu liefern. Vor diesem Hintergrund ist es brandgefährlich, dass schon jetzt französische und britische Soldaten in die Ukraine entsandt werden sollen. Es ist offensichtlich, welche Eskalations-Gefahr damit verbunden wäre, wenn EU-Soldaten durch russische Raketen getötet würden.
Selenskyj fleht, dass die USA wenigstens in der Mitte und nicht auf Kreml-Seite stehen sollten. Angesichts der Lobeshymnen von Trumps Sondergesandten Steve Witkoff auf Putin ist das durchaus offen. Billige Schmeicheleien wie Putins Gebet für Trump lassen die US-Verhandler blind werden für dessen durchsichtiges Spiel: Jede der bisherigen „Waffenruhe“-Ideen diente allein Putins strategischen Interessen. Trump muss begreifen, dass der Kreml ihn in Wahrheit nur verlacht. Denn so willig Macrons Koalition sein mag: Gegen einen Trump-Putin-Pakt wäre sie chancenlos.
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