Berlin – Die Nominierung von Annalena Baerbock (Grüne) für einen hohen Posten bei den Vereinten Nationen kommt einer Umfrage zufolge bei den meisten Menschen in Deutschland nicht gut an. 57 Prozent der Teilnehmer einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov sehen die Nominierung der inzwischen geschäftsführenden Außenministerin für den Vorsitz der UN-Generalversammlung negativ (42 Prozent) oder eher negativ (15 Prozent). Als positiv beziehungsweise eher positiv stuften nur zwölf und 16 Prozent der Befragten die Nominierung ein.
Baerbock soll den Vorsitz der UN-Generalversammlung in New York im September antreten, ihre Amtszeit würde ein Jahr dauern. Ursprünglich war dafür die deutsche Top-Diplomatin Helga Schmid vorgesehen. Nun soll die Position aber politisch besetzt und Baerbock als deutsche Kandidatin für die Sitzungsperiode 2025/26 benannt werden.
Der ehemalige Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, sagte, Deutschland tue sich damit „keinen Gefallen“. Die UNO sei „kein Selbstbedienungsladen“, kritisierte der langjährige UN-Botschafter im „Spiegel“. Der Posten sei nicht für innenpolitische Rochaden geeignet. Helga Schmid sei die „ideale Kandidatin, um die 193 Staaten der Generalversammlung zusammenzuhalten“, sagte Heusgen.