Hier soll der Papst zu Kräften kommen

von Redaktion

Blick durchs Autofenster: Papst Franziskus kommt am vatikanischen Gästehaus Santa Marta an. © AFP

Vatikanstadt – Seit einer Woche ist der Papst wieder im Vatikan. Anders als seine Vorgänger lebt Franziskus nicht in der päpstlichen Wohnung hoch oben im Apostolischen Palast, sondern im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Dieses Hotel befindet sich vom Petersplatz aus gesehen, links neben dem Petersdom hinter der Audienzhalle. Wer die Sakristei und Schatzkammer von Sankt Peter besucht, kann auf dem Weg dorthin einen Blick auf Santa Marta erhaschen.

Johannes Paul II. ließ das fünfstöckige Gästehaus mit 106 Suiten, 22 Einzelzimmern und einem größeren Apartment 1992 bis 1996 vom amerikanischen Architekten Louis D. Astorino als Unterkunft der Kardinäle bei Papstwahlen bauen. Auch Jorge Mario Bergoglio wohnte hier, bevor er im März 2013 zu Papst Franziskus gewählt wurde. Er wolle weiter unter Menschen bleiben, hatte er nach der Wahl sein Bleiben im Gästehaus begründet. Zudem bietet das relativ moderne Haus mehr Annehmlichkeiten als die ehrwürdigen, aber doch eher zugigen und unpraktischen Räume des Apostolischen Palastes aus dem 16. Jahrhundert.

Franziskus belegt im zweiten Stock des Haues inzwischen nicht mehr bloß die Suite 201 mit ihren 70 Quadratmetern. Ihm und seinen engsten Mitarbeitern steht inzwischen fast das ganze Stockwerk zur Verfügung. Die eigentliche Wohnung umfasst nur ein Schlaf- und Arbeitszimmer sowie ein Bad. Hinzu kommen ein Vorraum zum privaten Gästeempfang und eine kleine Kapelle. Auf Bildern, die der Vatikan veröffentlicht hat, sieht man massive Holzmöbel auf hochglanzpoliertem Parkettboden. Sie stammen aus der Zeit vor 2013. Die Einrichtung entspricht dem damaligen vatikanischen Standard.

Im Januar veröffentlichte der Vatikan ein aktuelleres Video aus der Papstwohnung. Darin sieht man, dass sich persönliche Gegenstände angesammelt haben. Neben einer Marienfigur und einem Kruzifix ist ein Bild des unter Missbrauchsverdacht stehenden Künstlers Marco Rupnik zu erkennen. Vom neuen Bett des Papstes – er schläft jetzt in einem elektrisch verstellbaren Krankenbett mit der dazugehörenden Pflege-Technik – hat der Vatikan keine Bilder gezeigt.

Artikel 8 von 11