CHP: Studenten werden misshandelt

von Redaktion

Istanbul – Die Partei des abgesetzten Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu hat die Freilassung hunderter inhaftierter Demonstranten gefordert. „Das Rufen von Parolen, das Marschieren oder Protestieren ist kein Verbrechen, sondern ein von der Verfassung verbrieftes Recht“, sagte CHP-Parteisprecher Deniz Yücel nach einem Besuch in einem Gefängnis in der Nähe von Izmir. Yücel kritisierte zudem „unverhältnismäßige Gewaltanwendung“ von Sicherheitskräften bei den Protesten.

Die größtenteils Studenten wurden laut CHP-Chef Özgur Özels stundenlang festgehalten. „Jeder Student war Beschimpfung und Misshandlung ausgesetzt.“ Sie hätten „Tritte gegen den Kopf“ und „Druckausübungen auf ihren Kopf“ ertragen müssen.

Bei den Massenprotesten seit dem 19. März wurden nach Angaben des türkischen Innenministeriums bislang rund 2000 Menschen festgenommen, 260 von ihnen befinden sich in Untersuchungshaft.

Unterdessen hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit einer heftigen Verbalattacke erneut eine diplomatische Krise mit Israel ausgelöst. „Möge mein Gott (…) Zerstörung und Elend über das zionistische Israel bringen“, sagte er in einer Rede zum Zuckerfest. „Diktator Erdogan hat sein antisemitisches Gesicht gezeigt“, erwiderte Israels Außenminister Gideon Saar. Erdogan sei für die Region und sein eigenes Volk eine Gefahr.

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