Berlin – Volker Wissing (parteilos) zufolge ist FDP-Chef Christian Lindner verantwortlich für das Scheitern der Ampel-Koalition. Er selbst sei „davon überzeugt, dass diese Koalition hätte weiterbestehen können, wenn man sie gewollt hätte“, sagte Wissing den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei aber genau umgekehrt gewesen: „Man wollte nicht diese Konflikte nach außen, diese Streitereien beenden.“
Zum Ampel-Aus sagte Wissing weiter: „Für mich war immer klar, dass es so enden kann und dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass es so enden wird.“ Die FDP-Bundestagsfraktion sei „begeistert von diesem Wir-kritisieren-die-Grünen“ gewesen. Dies sei geradezu „ein Hype“ gewesen.
Wer sich in der FDP dem entgegengestellt und für konstruktive Kompromisse geworben habe, sei intern „als Grünenversteher oder irgendwie als Freund der SPD“ betrachtet worden. Er führte diese destruktive Haltung persönlich auf Lindner zurück: „Also, ich glaube, Lindner hatte immer die Angst, dass wenn wir zu konstruktiv sind, dass die FDP dann als nicht mehr existent oder vergrünt oder jetzt auch links oder sowas wahrgenommen wird.“
Vor der Zeit der Ampel habe er mit Lindner gut zusammengearbeitet, sagte Wissing. In der Zeit der gemeinsamen Regierung sei es dann schwieriger geworden. Wissing war infolge des Ampel-Bruchs aus der FDP ausgetreten.