USA und Iran: Das Ende der Funkstille

von Redaktion

„Konstruktive Gespräche“ über Teherans Atomprogramm – Verhandlungen werden fortgesetzt

„Machtbotschaft aus Maskat“ titelte eine iranische Zeitung – mit Bildern von Araghtschi (r.) und Witkoff. © epa

Maskat/Teheran – Die USA und der Iran haben im Golfstaat Oman erstmals seit Jahren Gespräche über das umstrittene iranische Atomprogramm geführt und dabei eine Fortsetzung ihrer Verhandlungen vereinbart. Das Weiße Haus in Washington und das Außenministerium in Teheran sprachen im Anschluss an das Treffen am Samstag von „konstruktiven“ Gesprächen, die am kommenden Samstag fortgesetzt werden sollen.

Für die Gespräche waren der iranische Außenminister Abbas Araghtschi und der US-Sondergesandte Steve Witkoff in Omans Hauptstadt Maskat gereist. Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmaeil Bakaei, erklärte, die beiden Delegationen hätten sich in „getrennten“ Räumen versammelt und „ihre Sichtweisen und Standpunkte“ über Omans Außenminister Badr Albusaidi ausgetauscht.

Das iranische Außenministerium erklärte nach dem Treffen, die indirekten Gespräche hätten zweieinhalb Stunden gedauert und in einer „konstruktiven Atmosphäre des gegenseitigen Respekts“ stattgefunden. Demnach tauschten sich die Unterhändler der beiden verfeindeten Staaten aber auch „einige Minuten“ direkt aus.

Washington und Teheran unterhalten seit 45 Jahren keine diplomatischen Beziehungen mehr. Bei den Gesprächen in Maskat ging es um Atomthemen und um eine Lockerung von Sanktionen. Es handelte sich um die ranghöchsten Gespräche seit der Aufkündigung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran durch die USA im Jahr 2018.

Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, an Atomwaffen zu bauen, was Teheran bestreitet. 2015 hatte der Iran ein internationales Abkommen unterzeichnet, das die Lockerung von Sanktionen im Gegenzug für eine Einschränkung des iranischen Atomprogramms vorsah.

Während Trumps erster Präsidentschaft zogen sich die USA jedoch 2018 einseitig aus dem Abkommen zurück und verhängten neue Sanktionen gegen den Iran. Daraufhin zog sich Teheran schrittweise von seinen in dem Abkommen festgehaltenen Verpflichtungen zurück und fuhr die Anreicherung von Uran hoch. Bemühungen um eine Wiederbelebung des Atomabkommens scheiterten seither.

Nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus drängte Trump den Iran zu neuen Atomgesprächen – und droht für den Fall eines Scheiterns mit einem militärischen Vorgehen. Wenige Stunden vor dem geplanten Beginn der Gespräche im Oman sagte Trump: „Ich möchte, dass der Iran ein wunderbares, großartiges und glückliches Land ist. Aber sie dürfen keine Atomwaffen besitzen.“
AYA ISKANDARANI

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