Berlin/Tel Aviv – Die geschäftsführende Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den Angriff der israelischen Armee auf ein Krankenhaus im Norden des Gazastreifens kritisiert. „Der grausame Hamas-Terror gehört bekämpft“, teilt sie in den Sozialen Medien mit. „Aber humanitäres Völkerrecht gilt, mit besonderer Schutzverpflichtung für zivile Orte. Wie soll ein Krankenhaus in weniger als 20 Minuten evakuiert werden?“
Darauf reagierte Israels Regierung gereizt. Es habe sich um einen „präzisen Angriff“ auf ein einzelnes Gebäude gehandelt, das von der islamistischen Hamas als Kommando- und Kontrollzentrum genutzt worden sei, antwortete das israelische Außenministerium. „Wir würden eine klare und scharfe Verurteilung der Nutzung von Krankenhäusern durch die Hamas erwarten und keine Rhetorik, die die Hamas zum fortgesetzten Missbrauch der zivilen Infrastruktur ermutigt.“ Leider fehlten in der deutschen Erklärung „wichtige Fakten“. So habe die Armee eine Warnung ausgegeben. Laut Augenzeugen hätten Patienten und Angestellte 18 Minuten Zeit, das Gebäude zu verlassen.
Israels Außenministerium zufolge habe es bei dem Angriff keine zivilen Opfer gegeben. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei jedoch ein Kind gestorben, da es nicht versorgt werden konnte. Demnach wurde das Krankenhaus bei dem Angriff schwer beschädigt.