Gaza/Tel Aviv – Israel will alle eroberten Gebiete im Gazastreifen, im Libanon sowie in Syrien dauerhaft unter militärischer Kontrolle behalten. Die Armee werde in den besetzten „Sicherheitszonen“ bleiben und einen Puffer zwischen feindlichen Kämpfern und Israel bilden – „in jeder vorübergehenden oder dauerhaften Realität“ im Gazastreifen, wie Verteidigungsminister Israel Katz sagte. Dies gelte auch für eroberte Gebiete im Libanon und in Syrien.
Künftig werde die Armee keine Gebiete mehr räumen, sagte Katz über den Gazastreifen, in dem die israelische Armee seit eineinhalb Jahren die Hamas bekämpft. Die Militärpräsenz Israels ist der wohl größte Streitpunkt bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas. Die Hamas pocht auf einen Abzug der israelischen Truppen als Voraussetzung, weitere Geiseln freizulassen.
Das „Wall Street Journal“ meldete, inzwischen habe Israels Militär etwa ein Drittel des Gazastreifens eingenommen. Katz sagte, hunderttausende Einwohner seien zur Flucht aufgefordert worden. Zudem wurden laut dem israelischen Verteidigungsminister „zig Prozent des Gebiets zu Sicherheitszonen“ erklärt. Israel will eigenen Angaben zufolge eine größere Pufferzone entlang seiner Grenze im Gazastreifen schaffen. Weitere von Israel kontrollierte „Sicherheitszonen“ gibt es zwischen dem Süden und dem Norden des Palästinensergebiets sowie zwischen den südlich gelegenen Städten Rafah und Chan Junis.
Laut den Vereinten Nationen stehen inzwischen rund zwei Drittel des auch für humanitäre Hilfe abgeriegelten Gazastreifens unter Israels Evakuierungsbefehl oder werden von der Armee als Sperrzone betrachtet. Das gelte für fast 70 Prozent, erklärte UN-Generalsekretär António Guterres.