Kiew/Moskau – Kremlchef Wladimir Putin hat direkte Gespräche mit Kiew über die Ausweitung eines Moratoriums von Angriffen gegen bestimmte Objekte in den Raum gestellt. Russland habe registriert, dass die Ukraine versuche, beim Thema Waffenruhe die Initiative zu übernehmen, eine Verlängerung anstrebe oder weitere Objekte vom Beschuss ausnehmen wolle, sagte Putin. „Wir müssen darüber nachdenken.“
Russland hatte nach einer kurzen Oster-Waffenruhe am Montag seine Angriffe auf die Ukraine fortgesetzt. Zuvor hatten sich Moskau und Kiew gegenseitig Verstöße gegen die Waffenruhe vorgeworfen. Selenskyj hat eine 30-tägige Waffenruhe für zivile Infrastruktur vorgeschlagen.
Zwar zeigte sich Putin gegenüber dem Vorschlag skeptisch. Er sei aber bereit, solche Fragen in bilateralen Gesprächen zu klären, sagte Putin. Bilateral bedeute in dem Fall direkt mit der ukrainischen Seite, betonte später Kremlsprecher Dmitri Peskow. Bislang laufen die Verhandlungen nur indirekt – wobei sich die USA zuletzt als Vermittler eingeschaltet haben.
Nach Angaben aus Kiew treffen sich Unterhändler aus den USA, der Ukraine, Großbritannien und Frankreich am Mittwoch in London zu neuen Beratungen. US-Präsident Donald Trump will sich in den kommenden drei Tagen zu den Vermittlungsbemühungen äußern. Das sagte er bei einem Osterfest im Garten des Weißen Hauses auf die Frage, ob es einen amerikanischen Vorschlag gebe, dass die Ukraine die Krim als Teil Russland anerkennen müsse. Die Gespräche gingen gut voran, fügte Trump hinzu. Details nannte er nicht.