Eigentlich haben wir schon genug von schlechten Nachrichten und wollen uns nicht auch noch mit Gewalt im fernen Kaschmir beschäftigen. Aber die Welt ist heute leider nun einmal so, dass auch Konflikte, die so weit weg scheinen, uns nicht gleichgültig sein dürfen: Indien und Pakistan sind Atommächte, falsche Entscheidungen der Politiker und Militärs dort können einen Flächenbrand auslösen.
Die seit der Teilung zwischen Indien und Pakistan 1947 umstrittene Region ist ein Beispiel dafür, dass unbefriedigend gelöste Gebietskonflikte dauerhafte Unsicherheit bedeuten – würde sich Trump für derartiges interessieren, sollte ihm das auch für seinen Skandal-„Deal“ bezüglich der Ost-Ukraine eine Lehre sein. Fünf Kriege gab es seit 1947 um Kaschmir, auch der letzte, nur Tage dauernde militärische Zusammenstoß 2019 war die Folge eines wohl vom pakistanischen Geheimdienst gesteuerten Anschlags. Damals half die Einflussnahme Chinas und der USA, eine weitere Eskalation zu verhindern.
Das ist ein weiteres Beispiel dafür, dass sich Großmächte wie die Trump-USA nicht einfach aus den Konflikten dieser Welt heraushalten sollten. Pakistan und Indien drohen sich gegenseitig mit dem nuklearen Feuer. Da hier zudem die irrationale Komponente der Religion, der auch inner-indisch nicht gelöste Konflikt zwischen Hindus und Moslems, eine zentrale Rolle spielt, ist es umso wichtiger, dass von außen rational auf die Gegner eingewirkt wird. Kaschmir, in den Mythen das „Paradies auf Erden“, braucht Frieden.
KLAUS.RIMPEL@OVB.NET