Bukarest – Wegen mutmaßlicher Einflussnahme Russlands war im November in Rumänien der erste Durchgang der Präsidentenwahl annulliert worden – nun waren die Wähler am Sonntag erneut zu den Urnen gerufen. Als Favorit galt der ultrarechte George Simion, allerdings konnte er Umfragen zufolge nicht mit der absoluten Mehrheit der Stimmen rechnen. Stattdessen wurde eine Stichwahl am 18. Mai erwartet.
Elf Kandidaten traten in der ersten Runde an. Sollte einer der Kandidaten bereits in der ersten Runde mehr als 50 Prozent der Stimmen erhalten, wäre er damit zum Präsidenten gewählt. Beim Urnengang am Sonntag galt Simion als Favorit. Der Kandidat der pro-europäischen Koalition, Crin Antonescu, der unabhängige Bürgermeister von Bukarest, Nicusor Dan und der frühere sozialdemokratische Ministerpräsident Victor Ponta hatten die besten Chancen, mit Simion in die Stichwahl einzuziehen.
Der 38-jährige Simion wurde nach der Annullierung der Wahl vom November zum Kandidaten der Rechten. Damals hatte der zuvor weitgehend unbekannte Rechtsradikale Calin Georgescu überraschend die erste Runde der Präsidentenwahl gewonnen. Das Verfassungsgericht erklärte den Urnengang jedoch wegen einer massiven Wahlkampagne im Onlinedienst Tiktok und des Verdachts auf Wahleinmischung Russlands für ungültig, Georgescu wurde von der Wahl ausgeschlossen.