Gut gelaunt trifft sich der Bundestag. Friedrich Merz und Olaf Scholz treffen aufeinander, geben sich die Hand, plaudern eine Minute, höflich bis verschmitzt lächelnd. Nichts deutet auf eine Eskalation hin. Plötzlich verfinsterte Mienen im Parlament. Die Bundestagspräsidentin verliest das Ergebnis: Mit nur 310 Stimmen ist Merz im ersten Wahlgang durchgefallen. Julia Klöckner unterbricht die Sitzung für unbestimmte Zeit. Die Abgeordneten reagieren fassungslos, manche minutenlang. Merz eilt in sein Büro. Erste Krisensitzungen der Fraktionen. Für die Union sagt der neue Vorsitzende Jens Spahn (Foto), man stehe geschlossen hinter Merz. Für die SPD beteuert Lars Klingbeil: „Auf uns ist Verlass.“ Wirklich?