Kardinal Woelki wird nicht angeklagt

von Redaktion

Köln – Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki kommt nicht wegen Meineids vor Gericht. Die Ermittlungen gegen ihn würden eingestellt, teilte die Staatsanwaltschaft Köln mit. Er muss aber 26 000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. Die Staatsanwaltschaft hatte zweieinhalb Jahre wegen Vorwürfen der falschen eidesstattlichen Versicherung und des Meineids in einem Streit mit der „Bild“ ermittelt. Im Kern ging es um die Frage, zu welchem Zeitpunkt der Kölner Erzbischof über Missbrauchsvorwürfe gegen Priester Bescheid wusste.

Die Ermittlungen haben ergeben, dass Woelki durchaus falsche Angaben gemacht hat – aber nicht mit Vorsatz, sondern fahrlässig. So hatte er beteuert, erst im Juni 2022 erstmals mit Missbrauchsvorwürfen gegen Ex-Sternsinger-Chef Winfried Pilz (1940-2019) befasst gewesen zu sein. Tatsächlich war das wohl schon 2019 der Fall. Dass er sich aber bei der Abgabe seiner Versicherung an Eides Statt dazu im Jahr 2022 noch konkret daran erinnert habe, könne ihm nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden.

Woelki selbst hatte stets alle Vorwürfe bestritten. „Ich bin froh und dankbar, dass wir hier jetzt zu einem Schlusspunkt gekommen sind“, teilte er nach Veröffentlichung der Entscheidung mit. Er hält sich derzeit in Rom auf, wo er am Konklave zur Wahl eines neuen Papstes teilnimmt.

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