Jerusalem – Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat bei seinem Antrittsbesuch in Israel auf eine Freilassung aller Geiseln und neue Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg gedrungen. Er fordere die sofortige Freilassung aller Geiseln, „die die Terrororganisation Hamas immer noch in dunklen Kellern gefangen hält“, sagte er bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen Gideon Saar. Im Anschluss kam Wadephul mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zusammen, der anschließend das „exzellente Verhältnis“ beider Länder lobte. Der Besuch Wadephuls steht vor dem Hintergrund der Feiern zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel vor 60 Jahren.
Mit Blick auf die Ausweitung des Militäreinsatzes im Gazastreifen sagte Wadephul: „Ich bin nicht sicher, ob so alle strategischen Ziele erreicht werden können, ob dies langfristig der Sicherheit Israels dient.“ Die Bundesregierung rufe daher zu einem „Wiedereinstieg in ernsthafte Verhandlungen“ über eine Waffenruhe auf.
Unterdessen kündigte die Hamas an, einen israelisch-amerikanischen Doppelstaatler freizulassen. Sie habe in den vergangenen Tagen mit den USA in Kontakt gestanden, die Freilassung des entführten Soldaten sei Teil der Bemühungen der Islamisten, ein Gaza-Abkommen zu erreichen. In dieser Woche fliegt Donald Trump zum ersten Mal seit seiner Amtsübernahme in den Nahen Osten. Von Dienstag bis Donnerstag reist er nach Saudi-Arabien, Katar und in die Vereinigten Arabischen Emirate.