Deals, Deals, Deals: Trump in Nahost

von Redaktion

Prunkvoller Empfang in Riad: Der mächtige Kronprinz Mohammed bin Salman trifft auf US-Präsident Donald Trump. © AFP

Riad – Der Kronprinz empfängt den US-Präsidenten höchstpersönlich. Der saudische Thronanwärter Mohammed bin Salman, auch bekannt als „MBS“, wartet am Flughafen von Riad, als Donald Trump die Treppe seines Regierungsfliegers hinabsteigt. Die beiden mächtigen Männer schütteln Hände, lächeln, plaudern dann angeregt, als sie an Soldaten entlang schreiten und sich in eine opulente Empfangshalle mit viel Gold begeben, wo arabischer Kaffee gereicht wird.

Es gab eine Zeit, in der „MBS“ wegen der Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi international im Abseits stand und die Beziehungen nach Amerika unterkühlt waren. Doch Trump und der Kronprinz demonstrieren, dass das lange vorbei ist. Die beiden Partner sind „back for business“, und zwar im großen Stil. Trump ist mit mehreren Kabinettsmitgliedern und einer ganzen Heerschar von Wirtschaftsbossen angereist – darunter Tech-CEOs wie Tesla-Chef Elon Musk, um große Investitionsdeals zu besiegeln.

Trumps Reise durch den Nahen Osten – erst Saudi-Arabien, dann Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate – fällt in eine Zeit von Krieg und Krisen in der Region. Doch bei dem Trip geht es vor allem auch ums Geschäft. Die Reise wirft ein Schlaglicht auf die wirtschaftlichen Verflechtungen der Trumps in der Golfregion und darauf, welche Rolle Geld in der Außenpolitik des US-Präsidenten spielt. Das gilt insbesondere bei der ersten Station in Riad, wo der 78 Jahre alte Trump mit dem umstrittenen Kronprinzen zu tun hat, der nur halb so alt ist wie er, mit dem ihn aber vor allem große Geldgeschäfte verbinden.

„MBS“ hat bei der Frage, wie skrupellos jemand seine Macht zum eigenen Vorteil einsetzt, Kritikern zufolge neue Maßstäbe gesetzt. Nach der Zerstückelung des saudischen Journalisten Khashoggi 2018, die der Kronprinz mutmaßlich anordnete, gingen viele im Westen mehrere Jahre auf Abstand zu ihm. Trump dagegen stand schon immer zu ihm. Der Kronprinz hat fast alle Macht unter seiner Führung zentralisiert. Der 89 Jahre alte Vater und König Salman zeigt sich kaum noch und hat seinem Sohn viele Aufgaben übertragen. Die Unterstützer des Kronprinzen sehen ihn als einen Visionär, der das Land aus seiner Abhängigkeit vom Öl und in eine Zukunft von Technologie und Fortschritt führen will. Kritik wird mit aller Härte verfolgt.

Der US-Präsident hat enge wirtschaftliche Verflechtungen in die Region. Trumps Immobilienkonzern, den die Söhne Eric und Don Junior leiten, etwa ist hier sehr aktiv. Kurz vor dem Besuch kündigte die Trump Organization neue Projekte an: das erste Trump-Hotel in Dubai, einen Golfclub in Katar. Für die saudische Hafenstadt Dschidda wurde bereits 2024 der Bau eines Trump-Wolkenkratzers verkündet.

Aber auch für die USA lohnt es sich: Rüstungsverkäufe an Saudi-Arabien im Wert von 127,4 Milliarden Euro wurden gestern besiegelt. Es handle sich um das „größte Abkommen zum Verkauf von Rüstungsgütern der Geschichte“, hieß es aus dem Weißen Haus. Die beiden Länder wie auch Katar dürften darum wetteifern, wer von ihnen Trump den prunkvollsten Empfang bereiten kann. Die drei Staaten stehen mit ihren weltweiten Vermögenswerten in Billionenhöhe auch sonst in ständiger Konkurrenz zueinander. Katar machte schon vor Trumps Besuch von sich reden mit Berichten, wonach die Familie des Emirs Trump ein luxuriöses Flugzeug im Wert von etwa 400 Millionen Dollar schenken will. Es wäre vermutlich das bisher größte Geschenk eines ausländischen Partners an einen US-Präsidenten. Trump erklärte dagegen, nur ein „dummer Mensch“ würde ein „kostenloses, sehr teures Flugzeug“ ablehnen.

Geplant ist heute überraschend auch ein Treffen mit dem syrischen Übergangspräsidenten, dem Islamisten Ahmed al-Scharaa. „Ich werde anordnen, die Sanktionen gegen Syrien aufzuheben, um dem Land eine Chance zu geben, großartig zu werden“, sagte Trump. Auf Bitten von MBS sei er zu dieser Entscheidung gelangt.

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