Pistorius: Brauchen UN-Reform

von Redaktion

Neue Bundesregierung fordert Korrekturen bei Blauhelmen

Berlin – Die Bundesregierung hat eine umfassende Reform der UN-Friedensmissionen angemahnt. Zum Auftakt einer internationalen Konferenz zur Zukunft der UN-Blauhelmeinsätze sagte Außenminister Johann Wadephul (CDU) am Dienstag in Berlin: „Wir wollen diese Missionen in eine neue Zukunft führen.“ Es brauche wahrscheinlich kleinere und effektivere Missionen – und sie müssten Akzeptanz vor Ort finden. Zugleich mahnten Wadephul und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) eine hinreichende Ausstattung an.

Am „Peacekeeping Ministerial“, das bis heute geht, nehmen rund 1000 Delegierte aus gut 130 Staaten teil. Die UN-Konferenz gilt als wichtigstes Forum, um Unterstützung für Blauhelmmissionen zu schaffen.

Boris Pistorius betonte, dass die Friedensmissionen der Vereinten Nationen nicht „die Kirsche auf der Torte“ seien, sondern essenziell für eine stabilere Welt. Deutschland müsse sich zwar aufgrund der internationalen Bedrohungslage wieder verstärkt auf die Landes- und Bündnisverteidigung fokussieren, aber gleichzeitig dürfe man die zahlreichen Konflikte weltweit nicht aus dem Blick verlieren. Die UN-Friedensmissionen seien das „effektivste Instrument, das uns als Weltgemeinschaft zur Verfügung steht“. Zugleich sprach er sich für den gezielten Einsatz moderner Technologien, bessere Kommunikation und solide finanzielle Ausstattung aus.

Derzeit sind 71 000 Friedenssichernde aus 120 Ländern in elf UN-Missionen im Einsatz, darunter 55 000 Soldaten und 6000 Polizisten. Deutschland hat aktuell rund 300 Soldaten in der Westsahara, im Südsudan und im Libanon entsandt sowie 13 Polizeikräfte im Südsudan, Zypern und Kosovo.
EPD

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