Tirana – Bei einem Besuch in Albanien hat der britische Premier Keir Starmer die Einrichtung von Rückführungszentren in Drittländern für abgelehnte Asylbewerber angekündigt. „Wenn jemand das System im Vereinigten Königreich durchlaufen hat, muss er zurückgeführt werden“, sagte Starmer. Starmer führte während eines zweitägigen Besuchs in Tirana Gespräche über ein härteres Vorgehen gegen irreguläre Migration.
Starmers Labour-Regierung steht wegen der Migrationspolitik unter Druck, zuletzt hatte die rechtspopulistische Partei Reform UK die Labour-Partei in Umfragen überholt. Vergangene Woche kündigte die Regierung bereits an, ausländische Straftäter verstärkt abzuschieben und die Voraussetzungen für Arbeitsvisa zu verschärfen. „Wir sind mit mehreren Ländern im Gespräch über Rückführungszentren“, sagte Starmer bei einer Pressekonferenz mit dem albanischen Regierungschef Edi Rama.
Im März hatte die EU-Kommission den 27 Mitgliedsländern die Einrichtung von Rückführungszentren in Drittländern erlaubt. Erstmals erhalten die EU-Länder so eine Rechtsgrundlage. Die Labour-Partei will die Nettozuwanderung nach Großbritannien deutlich senken. Die konservative Vorgängerregierung hatte bereits eine Vereinbarung mit Tirana geschlossen, wonach Großbritannien Albaner, die den Ärmelkanal illegal überqueren, sofort zurückschicken kann.