Wenn in Bayern ein Windrad geplant wird, gibt es oft Gegenwind. Mal sind es die Bürger, wie zum Beispiel im Kreis Altötting. Sie verhinderten 2024 mit einem Bürgerbegehren einen Windpark im Staatsforst. Mal machen es die scharfen Auflagen der Behörden unmöglich, Windräder wirtschaftlich zu betreiben. Fast immer sind es teils diffuse Ängste und Bedenken – vor Lärm, vor Schattenwurf, vor Gefahren für Mensch und Tier. Oft hat sich gezeigt: Viele dieser Ängste lösen sich in Luft auf, wenn ein Windrad erst mal steht und neben grünem Strom auch eine gute Rendite liefert. Davon profitieren nicht nur die Gemeinden, sondern dank Bürgerbeteiligung auch viele Einzelne.
Dafür braucht es aber erst mal Menschen wie den Fuchstaler Bürgermeister, die den Gegenwind aushalten und mit Argumenten entkräften. Dort hat ein Vogelmonitoring nun belegt: Kein einziger Greifvogel ist durch ein Windrad erschlagen worden. Es bräuchte mehr Pilotprojekte wie dieses in Bayern. Weil sie Windrad-Gegnern mindestens die Argumente, wenn nicht auch die Ängste nehmen. Und weil sie helfen, dass bei der Energiewende schneller etwas vorangeht. 2024 sind in Bayern nur zehn neue Windräder entstanden, vier alte wurden zurückgebaut. So lässt sich das von der Staatsregierung festgelegte Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein, nicht erreichen.
KATRIN.WOITSCH@OVB.NET