KOMMENTAR

Eine wunderbare Zumutung

von Redaktion

Olympia-Bewerbung

Es wird ein zähes Ringen um die Ringe. Um jene fünf farbigen Kreise, die für Olympia stehen – und die vielleicht erneut Münchens Stadtbild mitgestalten werden. Dann nämlich, wenn wahr wird, was sich Ministerpräsident Markus Söder und OB Dieter Reiter wünschen: dass München wieder Ausrichter von Sommerspielen wird.

Zäh wird die Sache, weil eine Olympia-Bewerbung sicher auch diesmal wieder verbissene Gegner auf den Plan rufen wird. So, wie es schon beim bayerischen Bemühen um die Ausrichtung Olympischer Winterspiele war – der Anlauf für 2022 scheiterte damals am Widerstand der Bevölkerung.

Der vielleicht klügste Satz über Olympia-Bewerbungen stammt von Alt-OB Christian Ude: Er nannte so ein Unternehmen eine „Zumutung“, war aber trotzdem dafür. Eine Zumutung, weil man dem IOC viele Zugeständnisse machen muss. Weil’s teuer ist und kontrovers. Aber: Wer sich dieser Zumutung stellt (und Verträge kann man ja schließlich auch schlau verhandeln), kann sich einen Schub für Jahrzehnte holen. Dann ist Geld da zum Beispiel für Wohnungen und U-Bahn-Projekte. Und vielleicht das Wichtigste: neues Selbstbewusstsein. So kann man das Wort Zu-Mutung nämlich auch verstehen.
ULRICH.HEICHELE@OVB.NET

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