Bukarest – Rumänien hat sich für Europa entschieden: Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt gewann der pro-europäische Bukarester Bürgermeister Nicusor Dan mit 53,6 Prozent der Stimmen. Sein ultrarechter Rivale George Simion, der als Favorit in die zweite Runde der wiederholten Präsidentenwahl gegangen war und sich 46,4 Prozent der Stimmen sicherte, räumte in der Nacht zu Montag seine Niederlage ein und gratulierte dem Sieger.
„Es ist der Sieg von Tausenden und Abertausenden von Menschen, die (…) daran glauben, dass Rumänien sich in die richtige Richtung entwickeln kann“, sagte Dan. In der ersten Runde der Wahl hatte er nur 21 Prozent der Stimmen geholt, während Simion, Chef der rechtsradikalen Partei AUR, auf 41 Prozent kam. Simion kündigte trotz seiner Niederlage an, „unseren Kampf“ für Rumänien fortzusetzen.
Indes gratulierten führende europäische Politiker Dan zu seinem Wahlsieg. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron begrüßte die Entscheidung der Rumänen „für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die Europäische Union – trotz vieler Manipulationsversuche“. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gratulierte.
Rumänien steckt seit Monaten in einer Krise. Eine erste Wahl im November gewann der Rechtsradikale Calin Georgescu. Das Verfassungsgericht erklärte sie aber wegen des Verdachts russischer Einmischung für ungültig. » KOMMENTAR