Tel Aviv/Gaza – Die Vereinten Nationen haben die Zusage von Israel, dass 100 weitere Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen fahren dürfen. Man hoffe, dass sie am Mittwoch abgefertigt werden, sagte der Sprecher des UN-Nothilfebüros OCHA in Genf, Jens Laerke. Nach fast drei Monaten Blockade hatte Israel am Montag die ersten neun Lastwagen genehmigt. Fünf davon seien bereits abgefertigt worden. Die Verteilung sollte gestern beginnen, sagte der Sprecher. An Bord sei Babynahrung. „Dort gibt es Babys, die dies zum Überleben brauchen“, sagte Laerke. „Wenn sie diese Nahrung nicht bekommen, sind sie in Lebensgefahr.“ Während der Feuerpause Anfang des Jahres waren jeden Tag bis zu 600 Lastwagen mit Hilfsgütern über die Grenze in den Gazastreifen gefahren. Die nun erlaubte Menge sei ein Tropfen auf den heißen Stein, sagte UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher.
Unterdessen gehen die Kämpfe unvermindert weiter. Nach palästinensischen Angaben sind seit der Nacht mindestens 60 Menschen in dem umkämpften Küstengebiet bei Angriffen Israels getötet worden, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete. Seit Tagen fliegt die israelische Luftwaffe im Zuge der neuen Großoffensive massive Angriffe auf Ziele im Gazastreifen. Inzwischen sind dort auch Bodentruppen im Einsatz. Zuletzt waren aus dem Küstengebiet bereits täglich dutzende Tote gemeldet worden.