Ramallah – Israelische Soldaten haben im Westjordanland Schüsse in Richtung einer Gruppe von Diplomaten abgefeuert. Es habe sich um „Warnschüsse“ gehandelt, weil die Diplomaten von der vorgesehenen Route „abgewichen“ seien, erklärte die israelische Armee. „Die Delegation wich von der genehmigten Route ab und betrat ein Gebiet, in dem sie sich nicht aufhalten durfte“, teilte die Armee mit. „In dem Gebiet operierende Soldaten gaben Warnschüsse ab.“ Es seien keine Verletzten gemeldet worden, die Armee „bedauert die entstandenen Unannehmlichkeiten“.
Kurz nach Bekanntgabe der Schüsse wurde internationale Kritik laut: „Wir fordern Israel auf, diesen Vorfall zu untersuchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen“, sagte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas in Brüssel. „Jegliche Bedrohung des Lebens von Diplomaten ist inakzeptabel.“ Auch ein deutscher Diplomat befand sich in der Gruppe. Zudem sei ein Fahrer aus dem Vertretungsbüro Ramallah vor Ort gewesen, teilte das Auswärtige Amt in Berlin. Es äußerte deutliche Kritik an dem „unprovozierten Beschuss“. Auch Spaniens Außenministerium verurteilte die Aktion „scharf“.