Ein Verletzter wird nach dem Messerangriff in einen Krankenwagen geschoben. © News5 / René Schröder/dpa
Die Polizei im Einsatz am Tatort gestern Abend auf Gleis 13 und 14 in Hamburg. © Steven Hutchings/dpa
Hamburg – Erneut eine schreckliche Gewalttat mit einem Messer, diesmal im Hamburger Hauptbahnhof. Bei einem Angriff am Bahnsteig sind am Freitagabend kurz nach 18 Uhr mehrere Menschen schwer verletzt worden. Nach Angaben der Polizei stach eine 39-Jährige auf dem Bahnsteig von Gleis 13/14 vor einem wartenden Zug wahllos um sich. Sie sei festgenommen worden.
Wie die Polizei bestätigt und Videoschnipsel von der Festnahme zeigen, wurde die Frau, laut Pass eine Deutsche, von mehreren Beamten abgeführt. Nach Angaben der Feuerwehr wurden vier Menschen lebensgefährlich verletzt, drei schwer und rund zehn leichter. Sie wurden auf dem Außenbahnsteig notversorgt und dann in Kliniken gebracht. Die Zahl der Opfer wurde am Abend mehrfach nach oben korrigiert. Weitere Einzelheiten waren nicht bekannt, auch ein möglicher politischer Hintergrund ist offen. Die Ermittler gehen von einer Einzeltat aus. Der Fernverkehr ab Hamburg wurde vorübergehend eingestellt. Auf Gleis 14 sollte zur Tatzeit der ICE 885 nach München starten und die Stadt kurz vor Mitternacht erreichen. Der Zug, in dem sich auch Passagiere in Sicherheit gebracht hatten, wurde von der Bundespolizei zur Spurensicherung beschlagnahmt. Die Aufnahmen der Kameras am Bahnsteig werden ausgewertet sowie Zeugen vernommen.
Am Hamburger Hauptbahnhof herrscht im freitäglichen Feierabendverkehr dichtes Gedränge. In den vergangenen Monaten war es an verschiedenen Orten zu Gewalttaten mit Messern, oft durch Migranten, gekommen. Das verschärft die politische Debatte über Ursachen und Maßnahmen. Im Hauptbahnhof und im öffentlichen Personennahverkehr ist das Mitführen von Waffen, auch Messern, bereits seit Oktober 2023 verboten.
MM