Das große Zittern in Harvard

von Redaktion

Trumps Uni-Eingriffe

Für rund 6800 ausländische Studenten an der US-Elite-Uni Harvard hat das große Zittern begonnen. Ihre Abschlüsse stehen infrage, seit Donald Trumps Heimatschutzministerium ihre Ausbildung per Dekret verboten hat. Zwar hat eine den US-Demokraten wohlgesinnte und sorgfältig für die Klage ausgewählte Bezirksrichterin den Bann erst einmal auf Eis gelegt. Doch dass das Weiße Haus dies anfechten und das Verfahren durch alle Instanzen bis zum Supreme Court treiben wird, steht außer Frage. Den Betroffenen, die nichts falsch gemacht haben, droht also eine lange Phase der Unsicherheit.

Die Argumentation der US-Regierung, Harvard habe nicht wie vorgeschrieben ausreichend Informationen über ausländische Studenten und mögliche illegale Aktivitäten vor allem mit Blick auf Antisemitismus dem Staat übermittelt, erscheint dabei nichts anderes als ein Vorwand für billige und gefährliche Rachegelüste Trumps. Denn Harvard hat sehr wohl im Rahmen der bisherigen Zusammenarbeit kooperiert. Der wirklich relevante Hintergrund dürfte sein, dass Trump Milliardensummen an Fördermitteln eingefroren hat und Harvard auch dagegen vor Gericht zieht. Doch der Präsident denkt hier zu kurz: Seine jüngste Maßnahme wird eine höchst abschreckende Wirkung auf akademisches Talent aus dem Ausland haben, von dem die USA in der Vergangenheit stets wissenschaftlich und technologisch enorm profitierten. Denn nicht jeder wird bei einem solch volatilen Präsidenten nun seine Ausbildung dort riskieren.

Artikel 1 von 11