Tel Aviv – Israel setzt seine Offensive im Gazastreifen mit unverminderter Härte fort. Bei israelischen Luftangriffen am Sonntag seien 22 Menschen getötet worden, sagte der Sprecher des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes, Mahmud Bassal. Am Samstag waren nach seinen Angaben 15 Menschen bei Angriffen im Gazastreifen getötet worden, darunter neun Kinder eines Ärzteehepaares. Es seien „die Leichen von neun Kindermärtyrern“ aus dem Haus von Hamdi und Alaa a-Nayyar in der Stadt Chan Junis geborgen worden, erklärte Bassal. Der Vater sowie ein weiterer Sohn, Adam, seien bei dem Angriff schwer verletzt worden, hieß es weiter. Der Vater soll seine Frau kurz zuvor zu ihrer Arbeit ins Krankenhaus gefahren haben.
Die israelische Armee erklärte, sie habe bei dem Angriff „mehrere Verdächtige getroffen“. Chan Junis sei eine „gefährliche Kriegszone“. Die Vorwürfe, dass bei dem Angriff „unbeteiligte Zivilisten“ getötet worden seien, würden geprüft, erklärte die Armee.
Israel hatte nach einer zweimonatigen Waffenruhe am 18. März seine Angriffe im Gazastreifen wieder aufgenommen und die Militäreinsätze jüngst verstärkt. Die israelische Armee erklärte am Samstag, innerhalb eines Tages mehr als 100 Ziele im Gazastreifen angegriffen zu haben.
Zudem ist die humanitäre Lage im Gazastreifen weiter äußerst schwierig. Die Menschen im Gazastreifen durchlebten gerade die „vielleicht grausamste Phase“ des Krieges, sagte UN-Generalsekretär António Guterres. Vor einer Woche waren erstmals nach mehr als elf Wochen israelischer Blockade wieder erste Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet gelangt. Allerdings kritisierten die Uno und Hilfsorganisationen, dass viel zu wenig Hilfe ankomme.
AFP