Der Riese schrumpft in sich zusammen

von Redaktion

Baywa-Umsatz bricht ein

Windparks in den USA, Äpfel aus Neuseeland, Chiasamen aus Südamerika: Für die Baywa war unter ihrem Ex-Chef Klaus Josef Lutz die weite Welt der Maßstab. Aus Bayern heraus kaufte er auf Pump einen globalen Konzern zusammen, einen echten „Global Player“. Doch der ist bald Geschichte. Seit steigende Zinsen die Baywa im Sommer 2024 fast in die Pleite getrieben hätten, schrumpft der Riese wieder in sich zusammen.

Nach zuletzt rund 25 Milliarden Euro wird der Umsatz der Baywa in diesem Jahr wohl wieder unter 20 Milliarden landen. Und das ist erst der Anfang. Um die Zukunft des Traditionshauses zu sichern, wird es in den kommenden drei Jahren auf das Maß zusammengestutzt, das es vor den Weltmachtambitionen hatte. Die Apfelplantagen, die Windparks, der Spezialitätenhandel: Alles, was Lutz einst zusammengekauft hatte, soll nun wieder verscherbelt werden, um die Milliardenschulden der Expansion zu begleichen. Spätestens 2028 wird der Weltkonzern dann nur noch Regionalmacht sein. Sein Umsatz dürfte sich auf etwa acht Milliarden Euro dritteln.

Das klingt bitter. Viel bitterer für die tausenden Baywa-Mitarbeiter ist aber, dass 1300 von ihnen im Zuge der Sanierung ihren Job verlieren. Den verbleibenden dürfte es egal sein, ob die Baywa Weltkonzern ist oder nicht – Hauptsache, ihre Arbeitsplätze sind sicher. Und wer weiß: Vielleicht haben sich viele von ihnen sowieso schon immer mehr mit dem Agrargeschäft in Bayern als mit Windparks und Chiasamen identifiziert.
ANDREAS.HOESS@OVB.NET

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