München – Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG), Charlotte Knobloch, teilt die Kritik am Vorgehen Israels im Gazastreifen nicht. „Sind die Geiseln frei, kann man über alles reden“, sagte die Holocaust-Überlebende mit Blick auf fehlende Hilfslieferungen. Aber das Geisel-Thema stehe „hierzulande leider kaum noch auf der Tagesordnung“.
Auch die von Kanzler Friedrich Merz (CDU) geäußerten Zweifel am israelischen Vorgehen teile sie nicht: „Es sind die Terroristen, die das unsägliche Leid ausgelöst haben und bis heute verlängern.“ Merz hatte erklärt, dass das Leid palästinensischer Zivilisten sich auch mit dem Kampf gegen den Hamas-Terror nicht begründen lasse. Knobloch betonte, letztlich sei der Hamas-Überfall auf Israel auch der Grund für die Lage der Menschen in Gaza: „Niemandem in Gaza müsste es heute schlechter gehen als am 6. Oktober 2023“, sagte sie. Die Hamas-Terroristen aber hätten „auch die eigene Bevölkerung in Gaza von Anfang an ganz bewusst in tödliche Gefahr gebracht und inszenierten zynisch deren Leid“.